Manche Tage verändern den Fluss des Lebens derart brachial, dass selbst die Kinder noch in jener Strömung treiben. Auch in seiner Vergangenheit gebe es eine Geschichte, die ihn seit Jahren nicht mehr loslasse – so offenbarte es der Berliner Musiker Betterov vor einer Woche. Dabei sei er zum Zeitpunkt ihres Geschehens noch nicht einmal auf der Welt gewesen.
Thüringen im Juli 1989, Abendröte lag über der DDR: Gelegentlich schien die Zeit im Sommer einzufrieren – eine trügerische Empfindung wie die Ruhe zwischen Blitz und Donner. Zwar waren Abschied und Neubeginn aus heutiger Sicht längst angelegt, doch noch säumten keine Hunderttausenden die Straßen von Leipzig oder Berlin. Immer mehr aber nahmen Reißaus vor der untergehenden Republik. So auch Betterovs Vater. Genau 36 Jahre nach den Ereignissen verhandelt sein Sohn diese Fluchterzählung nun in zwei musikalischen Akten.

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