Roland Kaiser hat in seinen Liedern viele Frauen angesungen. Aber einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen hat er der Stadt Dresden reserviert. Die Menschen aus Dresden danken es ihm alljährlich, indem sie seit dem Jahr 2003 zu Zigtausenden ans Elbufer pilgern für Roland Kaisers Kaisermania-Konzertreihe. 36.000 sollen es allein am vergangenen Wochenende gewesen sein.
Und umgekehrt hält auch Roland Kaiser mit seiner Dresden-Liebe nicht hinterm Zaun: „Ich war erstmals 1990 da, an einem sonnigen Herbsttag. Und ich habe diese Stadt sofort in mein Herz geschlossen“, verriet Roland Kaiser der Berliner Zeitung unlängst im Interview. „Mit all den Menschen draußen in den Cafés habe ich direkt verstanden, was mit Elbflorenz gemeint ist. Es ist schon wirklich eine kulturreiche Stadt. Sehr freundliche Menschen, die ich sehr liebe.“ Doch nun wackelt die Kaiser-Dresden-Beziehung. Oder anders gesagt: Sie wird kompliziert.
Was ist los? Die Kaisermania-Shows sind offiziell Teil des „Filmnächte am Elbufer“-Festivals. Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll laut einem Stadtratsbeschluss das Festival ab 2026 europaweit ausgeschrieben werden. Das könnte bedeuten, dass ein anderer Veranstalter den Zuschlag bekommt und nicht mehr Semmel Concerts mit von der Partie ist. Oft geht es bei solchen Verhandlungen nicht nur um das bessere Konzept, sondern auch um Geld.
Roland Kaiser soll "beunruhigt" sein
Gegenüber der Bild-Zeitung hat Semmel-Chef Peter Semmelmann die Lage auch schon kommentiert: „Dresden und die ‚Kaisermania‘ gehören zusammen. Bei der aktuellen Popularität könnte Roland Kaiser aber überall in Deutschland spielen. Wenn wir hier nicht mehr wertgeschätzt werden, können wir woanders hingehen.“ Es klingt zwar auch etwas nach beleidigtem Verhandlungs-Säbelrasseln, aber ein reiner Bluff dürfte das nicht sein. Denn in der Tat muss sich Roland Kaiser nirgendwo Sorgen machen, dass seine Konzerte leer bleiben würden. Warum man aber eine langjährige Zusammenarbeit aufgeben wolle, so Semmelmann weiter, könne er nicht nachvollziehen. „Wenn die Stadt meint, sie bekommt zu wenig Miete, dann sollten wir uns vielleicht mal unterhalten.“


