HipHop

Schöneberger Rapper Monk und sein neues Album „Küss Herz“: Lieder von den traurigen Jungen

Die Rap-Crew BHZ hat lange die Leichtigkeit der Jugend zelebriert. Dann starb ihr Mitglied Dead Dawg. Auf seinem Solo-Album versucht Monk nun, den Verlust zu verarbeiten. Ein Treffen.

„Es war einfach alles weg. Ich habe an nichts gedacht“, sagt Monk bei unserem Treffen.
„Es war einfach alles weg. Ich habe an nichts gedacht“, sagt Monk bei unserem Treffen.Carlo Glanville

Ausgelassene Stimmung, gutes Essen, hochprozentige Drinks und dicke Joints: Den Jahreswechsel von 2023 auf 2024 verbrachte der Berliner Rapper Monk in dem bergigen Umland der südfranzösischen Stadt Toulouse. Mit im Gepäck hatte er seine vertrauten BHZ-Produzenten Samy, Themba und MotB, zudem einen weiteren Freund sowie eine Mission: neue Musik für ein zweites Soloalbum nach dem Debüt „Hellwach“ von 2020 aufnehmen. „Ich wollte einfach frei raus Musik machen; das ist, was mir mit am meisten Spaß macht“, erzählt er heute bei unserem Treffen.

Eine Gruppe von Freunden, die ohne großes Nachdenken ihre Gefühle zu Musik machen – und das eigene Lebensgefühl zwischen Späti-Cornern und Eckkneipen-Chillen, zwischen jugendlichem Exzess und Coming-of-Age-Schmerz auf unbeschwerten Trap-Beats artikulieren: Das war immer die DNA der Schöneberger Rap-Crew BHZ, deren Mitglied Monk ist. Und weil sie damit auch das Lebensgefühl eines Großteils der mit ihnen heranwachsenden Hauptstadtgeneration traf, die sich nicht mit der Gangsta-Attitüde und der aufgeplusterten Männlichkeitsprosa von „harten“ Rappern, sondern vielmehr mit dem nahbaren, ehrlichen und auch mal verletzlichen BHZ-Sound identifizierte, wurde sie zum Inbegriff der Berliner Rap-New-Wave der frühen 2020er-Jahre.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar