Nicht von den Fotos täuschen lassen. Bevor das Konzert losgeht, werden Bilder aus dem Familien-Fotoalbum projiziert, Schnappschüsse von Little Simz, als sie wirklich noch little war, nicht älter als neun oder zehn Jahre alt, in ihrem Kinderzimmer, wie sie in ihren Notizblock schreibt oder Gitarre spielt. Wir sehen ihre Geschwister, ihre Mutter. Man könnte also vermuten, dass es nun anrührend wird, ergreifend, eine inspirierende Geschichte: Schaut mal, wie weit ich gekommen bin. Aufgewachsen in den Sozialbauten von Nord-London, mit meinen Geschwistern und meiner alleinerziehenden Mutter, und heute, durch die Kraft meines Talents und den Zusammenhalt meiner Familie, durch meinen Glauben und meine Herkunft, stehe ich als 31-Jährige auf großen Bühnen wie dieser, im Berliner Velodrom, vor einigen Tausend Zuschauern, und rappe außer Konkurrenz.

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