Zwanzig Finger beackern unermüdlich die Klaviatur. Alexander von Schlippenbach und Aki Takase wiederholen fast schon stur ihre dichten Dissonanzen, bis einer den Anstoß zum Akkord- oder Taktwechsel gibt. Und dann hacken sie andächtig weiter. Die Musik, die das Jazz-Ehepaar in einer Szene des Dokumentarfilms „Tastenarbeiter“ von Tilman Urbach darbietet, ist nichts für schwache Nerven. Premiere feiert der Film am Donnerstag, dem 2. November, auf dem Jazzfest Berlin – eben jenem Festival, das den musikalischen Dialog dieser beiden Protagonisten wohl erst möglich gemacht hat. Denn nicht nur, dass die japanische Pianistin Takase beim Berliner Jazzfest 1981 ihr erstes Europakonzert spielte und mittlerweile seit Jahrzehnten in Berlin lebt; sondern das Jazzfest bietet eben auch genau den Raum für Experimente, der neue, nicht konforme Musik entstehen lässt.

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