Album „Instandbesetzt“

Kalte Dusche nach dreißig Jahren: Eine Wiederbegegnung mit Silly

Silly bügeln für ihr Studioalbum „Instandbesetzt“ Songs aus 40 Jahren Bandgeschichte auf und reißen damit gut eingebettete Erinnerungen ans Licht.   

Die Musik ist ein bisschen wie das Foto: Silly – Uwe Hassbecker, Jacki Reznicek und Ritchie Barton. Und die Sängerinnen Julia Neigel und Anna R. (jeweils v.l.) 
Die Musik ist ein bisschen wie das Foto: Silly – Uwe Hassbecker, Jacki Reznicek und Ritchie Barton. Und die Sängerinnen Julia Neigel und Anna R. (jeweils v.l.) Friederike Goeckeler

Berlin-Das neue Album von Silly, „Instandbesetzt“ heißt es, präsentiert neu produziertes Liedgut aus der über vierzigjährigen Bandgeschichte. Es ist ein Dokument der rückwärtsgewandten Tapferkeit und des blinden Durchhaltens. Die Band um Ritchie Barton (Keyboard, seit 1982), Uwe Hassbecker (Gitarre, seit 1986) und Jacki Reznicek (Bass, seit 1987) musste den frühen Krebstod von Tamara Danz (1952-1996) verarbeiten, den Einbruch ihrer Bedeutung nach dem Ende der DDR, sie musste sich ermahnen lassen, als sie aufhörten zu spielen, und gegen Anfeindungen erwehren, als sie wieder anfingen mit neuen Sängerinnen und beachtlichem Erfolg. Von alledem, was nach 1989 mit dieser Band passierte, weiß ich so gut wie nichts. Unsere Wege haben sich in aller Freundschaft getrennt, mein Interesse für das, was ich kannte, war abgeflaut, als sich die Welt öffnete.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar