HipHop und Berlin, HipHop und Queerness, passt das so richtig gut zusammen? Anfangs war Dominik Djialeu, der Gründer der queeren Berliner HipHop-Reihe Berries, auch auf Skepsis gestoßen mit seinem damals bahnbrechenden Party-Konzept. Zehn Jahre später lässt sich mit Gewissheit sagen: Djialeu hat mit Berries einen Nerv getroffen, als Pionier im Berliner Nachtleben. Wir haben mit ihm gesprochen. Über die empowernde Kraft von HipHop, die Kluft zwischen Mainstream und Avantgarde, aber auch über die Krise der Berliner Clubs.
Herr Djialeu, wie kamen Sie vor zehn Jahren auf die Idee, eine queere HipHop-Party in Berlin zu gründen?
Durch MTV und Viva hat mich Rap-Musik schon sehr früh in meiner Kindheit und Jugend begleitet. Besonders als halbschwarzer Junge, der in einer Kleinstadt aufgewachsen ist, hat mich die amerikanische Kultur mit ihren schwarzen Stars unglaublich empowert. Später in Berlin gab es aber nur selten Partys, auf denen ich mich wirklich wohlgefühlt habe: Viele waren sehr testosterongeladen, und auch musikalisch war das oft nicht das, was ich gefeiert habe. Auf einem Konzert des queeren Rappers Cakes da Killa im ehemaligen Festsaal Kreuzberg haben mein Berries-Mitgründer Hanno Stecher und ich dann gemerkt, dass es in Berlin durchaus eine diverse und aufgeschlossene HipHop-Crowd gibt – aber keinen Ort, an dem sie regelmäßig und sicher feiern kann. Diese Lücke wollten wir im Berliner Nachtleben mit Berries schließen.

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