Festival

Das tobende Tollhaus: Das Hebbel am Ufer zeigt eindringliche Tanz-Performances

Beim Festival Tanz im August tanzt die Globalisierung, wie sie ist: ein bisschen meschugge, voller Aktivismus und mit viel Gefühl für Freiheit.

Die kapverdische Künstlerin Marlene Monteiro Freitas (vorn) erzählt tänzerisch eine Geschichte von Liebe, Kampf und Freiheit.
Die kapverdische Künstlerin Marlene Monteiro Freitas (vorn) erzählt tänzerisch eine Geschichte von Liebe, Kampf und Freiheit.Fabian Hammerl

Natürlich will man in Berlin Marlene Monteiro Freitas’ neues Werk „Nôt“ ganz genau beäugen. Ihr präzise choreografiertes Tollhaus mit einem Orchester aus Schnarrtrommeln wird deshalb so intensiv begutachtet werden, weil Frau Freitas bald in der Leitung der Volksbühne sitzt – gleich neben Florentina Holzinger, noch so einer Berühmtheit. Und Matthias Lilienthal, eine Berliner Berühmtheit, wird beider Intendant. Schauen wir auf ihr neues Stück „Nôt“ (Kreolisch für Nacht) und fragen einmal ungeniert unwissend: Welche Not? Die Not der Berliner Tanzszene? Oder ist hier die englische Verneinung gemeint? Geht es gar um die Abschaffung der Tanzszene? Lilienthal war mal Co-Chef von Tanz im August (2003–2008) und überzeugte den Kulturstaatssekretär, dass dieses Mammutfestival nicht nur ein Schaufenster für die internationale Tanzwelt sei. Auch die Berliner Szene unter dem Label TanzWerkstatt solle mitbedacht werden. Lange her.

Berliner Zeitung

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