Schlager

Berliner Schlager-Diva Marianne Rosenberg meldet sich zu Wort: „Eine belastende Zeit“

Die Berliner Sängerin Marianne Rosenberg kündigt ein neues Album an: „Bunter Planet“. Dazu hat sie sich nun politisch geäußert, für eine freie Gesellschaft.

Marianne Rosenberg, hier bei einer Fernseh-Aufzeichnung im März 2024
Marianne Rosenberg, hier bei einer Fernseh-Aufzeichnung im März 2024Britta Pedersen/dpa

Marianne Rosenberg flirtet mit dem Chauffeur, der zugleich ihr Bodyguard ist. Laszive Blicke qua Rückspiegel. Rosenberg kostet sie genüsslich aus auf der Rückbank in der Luxus-Limousine. So wirkt es zumindest im Musikvideo zu Marianne Rosenbergs jüngster Single „Liebe spüren“, einer Philly-Disco-Schlager-Pop-Hymne typisch Rosenbergscher Klang-Bauart, zwischen Fernsehgarten und Studio 54, die auch bei Helene Fischer ein paar Fans abgraben könnte. Wobei man fairerweise sagen muss, dass Rosenberg das Schlager-Game schon etwas länger meistert. Mehr als 50 Jahre lang, Respekt.

Nun stellt sich heraus: Die Single ist ein Vorbote. Am 7. Juni erscheint über das Label Telamo Marianne Rosenbergs neues Studioalbum namens „Bunter Planet“. Sicher ein Kandidat für die Charts, nachdem Rosenbergs beide Vorgänger-Alben „Im Namen der Liebe“ (2020) und „Diva“ schon auf den ansehnlichen Plätzen 1 beziehungsweise 5 gechartet sind. Und da Marianne Rosenberg durch und durch Berlinerin ist, können wir wohl sagen: Wir sind Charts.

Worum geht es auf „Bunter Planet“? Laut Label zelebriert Rosenberg auf ihrer kommenden Platte „die Schönheit, die in einem offenen Miteinander liegt. Ohne dass Herkunft, Glaube, Alter und sexuelle Orientierung beäugt und bewertet werden“.

Und auch Rosenberg höchstpersönlich hat sich über das Label zu Wort gemeldet: „Wenn wir uns klarmachen, wie lange wir in scheinbarem Frieden gelebt haben, ist das nun eine belastende Zeit“, sagt sie. „Doch ich glaube fest daran, dass das Freundliche und Zugewandte in uns allen lebt. Und dass die Liebe den Hass besiegt.“

Zur Message ihres Titeltracks „Bunter Planet“, der gemeinsam mit der Singer-Songwriterin Leslie Clio entstand, äußert sich Rosenberg wie folgt: „Wenn wir alle liebe- und respektvoll miteinander umgehen, dann muss es egal sein, wen wir lieben, wo wir herkommen und was wir glauben.“

Dass das bei Marianne Rosenberg nicht nur so dahingesagt ist, kann man noch leichter glauben, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sie 1992 gemeinsam mit Rio Reiser bei der großen Demo in Frankfurt gegen Rassismus und Diskriminierung das Friedenslied „Der Traum ist aus“ gesungen hat, samt der Zeile „Es gab keine Waffen und keine Kriege mehr“, was sich im Lied jedoch als Wunschtraum entpuppt. Heute sagt Marianne Rosenberg: „Es nützt nichts, ich muss noch einmal und immer wieder darüber singen.“

Solange man mit Marianne Rosenberg über den Tanzboden schlittern kann, ist jedenfalls Hoffnung da. Liebe, campy Hyper-Kitsch und zwei laszive Blicke durch den Rückspiegel.

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