Pop

Berliner Musikerin Faravaz und ihr Debütalbum „Azadi“: Ein Mittelfinger gegen die Mullahs

Faravaz Farvardin ist eine der lautesten Stimmen der iranischen Frauenbewegung in Deutschland. Nun veröffentlicht die Songwriterin und Aktivistin ihr Debütalbum „Azadi“. Ein Treffen.

Mittelfinger gegen die Mullahs: Die Sängerin Faravaz beim Fotoshooting mit der Berliner Zeitung
Mittelfinger gegen die Mullahs: Die Sängerin Faravaz beim Fotoshooting mit der Berliner ZeitungMarkus Wächter/Berliner Zeitung

Mit ausgestrecktem Mittelfinger steht Faravaz Farvardin auf der viel befahrenen Kreuzung der Straße des 17. Juni. Sie trägt einen Gürtel im Harness-Stil, einen schwarzen Rock und eine Jeansweste. Ihre schwarzen Haare hat sie mit Extensions zu einem langen Zopf geflochten, den sie frech umherschwingt. Stolz präsentiert sie ihr Unterarm-Tattoo. „Das Schwert symbolisiert, dass man für seine Freiheit kämpfen muss. Das Wort ‚Azadi‘ heißt auf Farsi Freiheit“, erklärt sie.

Selbstbewusst posiert sie vor der Kamera, bevor wir in den Tiergarten weiterziehen. Der Ort hat eine besondere Bedeutung für die Sängerin. Im Oktober 2022 protestierten hier Zehntausende Berliner und Exil-Iraner aus der ganzen Welt gegen das Regime im Iran. Laut Polizeiberichten waren es um die 80.000 Teilnehmer. „Es war der erste Protest, auf dem ich jemals war“, erinnert sich Farvardin. „Und die größte iranische Demonstration seit 45 Jahren. Im Iran kann man für die Teilnahme bei Demonstrationen getötet werden. Es war sehr ermutigend und emotional für mich. Der Protest hat mir und vielen Iranerinnen die Hoffnung gegeben, dass unser Kampf irgendwann vorbei sein wird.“

Berliner Zeitung

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