Dinos stehen für Träume und Hoffnung, sagt Asbjørn, als wir ihn im Berliner Naturkundemuseum treffen – und er vor dem Brachiosaurus tanzt. „Wäre ich kein Musiker geworden, wäre ich wohl Dinoforscher“, sagt er auch und guckt dabei verträumt. Ein bisschen vielleicht wie damals, als er, noch im Kindergartenalter, mit den großen Brüdern fasziniert und ehrfurchtsvoll „Jurassic Park“ geguckt hat. Dinos kommen oft in Asbjørns Liedern vor, in elektrisierenden Popsongs wie „Brotherhood“, „STB x Boyfriend“ und nun auch in „Dinotopia“ auf dem neuen, seinem vierten Album „The Secret Our Bodies Hold“.
Dinotopia, meint Asbjørn damit etwa das Naturkundemuseum in Berlin-Mitte? Man könnte es fast meinen, wenn er von seiner Anfangszeit hier in Berlin erzählt, 2014, frisch hergezogen aus seiner dänischen Heimat: „Mein erstes Jahr hier war ein bisschen elend und bizarr“, sagt er. „Weil mir die Familie gefehlt hat. Also kam ich viel ins Naturkundemuseum – und hab mich besser gefühlt beim Anblick der Dinosaurier. Plötzlich schienen alle Probleme viel kleiner.“ Das wurde zum Ritual. „Ich kam immer hierher, wenn ich mich einsam oder verloren fühlte.“ In seinem ersten Berlin-Jahr war das fast jede zweite Woche. Später weniger, als er sich in Berlin so richtig heimisch fühlte. „Am Ende kam ich nur noch, als man mir das Herz gebrochen hatte.“

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