Ein heiterer Frühlingsnachmittag im Weinbergspark in Berlin-Mitte: Zunächst ist nur Idylle zu sehen inmitten rosa blühender Zierkirschen und aufbrechendem Grün. Menschen sitzen mit ihren Kindern im Gras, genießen die aufkeimende helle Jahreszeit. Doch unterhalb der „Plantsche“, einem flachen Wasserbecken, stecken Frauen bunte Fähnchen ins Gras. Denn die Idylle trügt, wissen sie, und wollen etwas dagegen tun. Der Hauptstädter und seine Besucher – zumal in Mitte – liebt es zwar, seine bescheidenen Grünflächen zu bevölkern und ganze Tage auf ihnen zu verbringen, er ist auch vornehmlich jung und bekennend umweltaffin, aber seinen eigenen Dreck wegräumen kann er nicht.
Zwischen aufbrechenden Grashalmen, dort wo Kleinkinder barfuß herumtollen, liegen dicht an dicht: Zigarettenkippen, Glasscherben, Kronkorken – und, und, und. Ein ganzer Teppich deprimierender und egoistischer Achtlosigkeit. Inklusive Ekel- und Verletzungsgefahr.

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