Manchmal sehen wir sie über den Nachthimmel ziehen, definitiv kein Flugzeug, aber größer als ein Satellit: die Internationale Raumstation ISS, 400 Kilometer über der Erde. Während wir hochschauen, blicken dort vielleicht gerade Besatzungsmitglieder herab. In 24 Stunden umrundet die Raumstation die Erde sechzehnmal. Nach diesen „Umlaufbahnen“ hat Samantha Harvey ihren fünften Roman benannt. Er wurde gerade mit dem diesjährigen Booker Prize geehrt.
Harvey erzählt darin von einem einzigen Tag auf einer Raumstation, es ist ein Dienstag. Die sechs Besatzungsmitglieder, zwei Frauen, vier Männer, kommen aus Großbritannien, Japan, Russland, Italien und den USA. Sie leben und arbeiten monatelang auf engem Raum, ihre Tage sind eng getaktet: Sie warten Luftfilter und reparieren „die Toilette-die-ständig-kaputtgeht“, experimentieren mit Mikroben, Herzzellen, Miniaturweizen und Mäusen. Sie trainieren ihre in der Schwerelosigkeit schrumpfende Muskulatur, überwachen und dokumentieren ihre Körperfunktionen.

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