Krieg und Literatur

Lesen, um zu verstehen: Clemens Meyer führt Bergbau und Krieg zusammen

„Wir sollten die Erde nicht so sehr verletzen“, heißt es in seinem Buch „Stäube“. Wenn Zeitenwende bedeutet, neu zu denken, hilft dabei Literatur.

Ein Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Welzow-Süd in der Lausitz
Ein Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Welzow-Süd in der Lausitzdpa-Zentralbild

Die Zeiten ändern sich. Aber wenden sie sich auch? Was ist das Schlagwort zum Kriegsausbruch wert, wenn das Töten und Zerstören kein Ende nimmt? Eine Wende ist eigentlich eine Umkehr. Oder ist vielmehr Umkrempeln gefordert, wie wenn man die Jeans vorm Waschen verdreht? Alles neu, genauer, anders sehen. Wer gewohnt ist, Antworten in Büchern zu suchen, findet vielleicht den Weg zu den richtigen Fragen. Mir geht es mit Clemens Meyers Erzählungsband „Stäube“ so. Er behandelt auf vielerlei Weise die Begegnung des Menschen mit der Erde und ihren Rohstoffen. Es ist merkwürdig, das Buch zu lesen, das schon vorn mit dem Bild eines Schaufelrads auf den Bergbau verweist, während es in den Nachrichten oft um Kohle, Gas und Öl aus russischer Erde geht. Und um den Wohlstand der Deutschen, der abhängig ist von einem Land mit einem zornigen Regenten.

Berliner Zeitung

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