Das Bibliotop erreicht man vom Augustusplatz aus, doch Siegfried Lokatis wählt lieber den Hintereingang. Da kann man sich prima neben der Nikolaikirche verabreden, an der Säule zur Erinnerung an die friedliche Revolution in Leipzig. Ohne die Ereignisse vom Herbst 1989 wäre der 1956 in Essen geborene Zeithistoriker irgendwo im Westen hängengeblieben. Er hätte vielleicht weiter zum Buchmarketing im Dritten Reich geforscht, was kurz vorm Mauerfall das Thema seiner Dissertation bei Hans Mommsen war.