Neue Literatur aus den USA

Das ist kein Tennis, sondern Boxen: Rita Bullwinkels betörender Roman „Schlaglicht“

Anders als im Film „Million Dollar Baby“ stehen hier wirklich die Frauen im Mittelpunkt. Das Buch ist für den Booker-Preis nominiert, Obama empfiehlt es auch. Die Kritik.

Rita Bullwinkel, eine der aufregendsten Stimmen der amerikanischen Gegenwartsliteratur
Rita Bullwinkel, eine der aufregendsten Stimmen der amerikanischen GegenwartsliteraturBeowulf Sheehan

Bobs Boxpalast in Reno ist eine schäbige Halle, „beschissen und verstaubt“, der dort ausgetragene „Daughters of America Cup“ bedeutet seinen acht Teilnehmerinnen dennoch alles. Wer ihn gewinnt, ist die beste U19-Boxerin der Vereinigten Staaten. Acht Teenager treten in sieben Kämpfen gegeneinander an. Rita Bullwinkel erzählt in ihrem Romandebüt jeden einzelnen davon.

Die Idee ist bestechend klar, aber riskant. So etwas kann sehr langweilig werden. „Schlaglicht“, so heißt ihr Roman, wurde sehr interessant. Er ist für den Booker-Preis nominiert. Barack Obama setzte ihn auf die Liste seiner Lieblingsbücher. Bullwinkel, die bereits preisgekrönte Short Storys veröffentlichte, ist eine der aufregendsten Stimmen der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Sie lehrt am California College of the Arts und hat in diesem Sommersemester eine Gastprofessur an der Universität Leipzig. Und offensichtlich versteht sie etwas vom Boxen.

Berliner Zeitung

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