Neue deutsche Literatur

Prostitution im Auftrag der Stasi: „Was du kriegen kannst“ von Clemens Böckmann

Der Roman widmet sich einem wenig erzählten Ausschnitt der DDR-Geschichte: Wie Ost-Frauen auf West-Männer angesetzt wurden. Die Literaturkritik.

Clemens Böckmann, hier fotografiert in Berlin, lebt in Leipzig.
Clemens Böckmann, hier fotografiert in Berlin, lebt in Leipzig.Paula Winkler

Uta war jung, sah hübsch aus und hatte das Talent, gut mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Setzte sie diese Eigenschaften zunächst als Verkäuferin ein, wählten dann Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit sie aus, um westliche Besucher der Leipziger Messe auszuspionieren. „Hol dir, was du kriegen kannst, Genossin“, wird ihr vom Führungsoffizier mit auf den Weg gegeben. Da weiß Uta noch nicht mal, dass der Mann ein Führungsoffizier ist. Informationen soll sie zusammentragen, sie bekommt auch Westgeld, Parfüm, Klamotten. Sie arbeitete seit Anfang der 1970er-Jahre als Prostituierte in geheimem Auftrag.

Berliner Zeitung

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