Mit diesen Worten kanzelte der westdeutsche „Literaturpapst“ Marcel Reich-Ranicki beim allerersten Bachmann-Wettbewerb den Beitrag der Schriftstellerin Karin Struck ab: „Wen interessiert, was eine Frau denkt, was sie fühlt, während sie menstruiert? Das ist keine Literatur – das ist ein Verbrechen.“ In dieser Beleidigung aus dem Jahr 1977 steckt vieles von dem, was den Literaturbetrieb bis heute prägt. Tanja Dückers sagte im Jahr 2018 so: „Endlose Abhandlungen über Potenz- und Prostataprobleme gelten jedes Jahr als nobelpreisverdächtig; wenn Autorinnen übers Kinderkriegen oder ihren Körper schreiben, wird dies schnell als ‚Menstruationsprosa‘ abgetan.“

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