Nach seiner Lesung in Erfurt sei eine Leserin auf ihn zugekommen und habe sich bedankt, erzählt Kaleb Erdmann, der mit seinem zweiten Roman „Die Ausweichschule“ auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis gelandet ist. Der 34-Jährige hat ein nachdenkliches, luzides, manchmal sogar heiteres Buch geschrieben, dessen Gravitationspunkt eine Verletzung ist, die ganz Erfurt in Mitleidenschaft gezogen hat: der erste Schulamoklauf in Deutschland am 26. April 2002. 17 Menschen starben, darunter der Täter, ein ehemaliger Schüler, der sich am Ende selbst erschoss. Das Leid und seine Nachwehen, die Katastrophe und die sich anschließenden Fehlleistungen lassen sich kaum fassen und sind bis heute nicht verarbeitet.

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