Er sieht aus wie ein Beerdigungsinstitut, sagt Antonio Scurati über den Pavillon, mit dem sich Italien als Gastland der 76. Frankfurter Buchmesse präsentiert. Antonio Scurati gehört nicht zur offiziellen Delegation seines Landes, auch wenn dieser Tage der vierte Band seiner Roman-Reihe „M“ über Mussolini auf Deutsch erscheint: „Das Buch des Krieges“. Es erzählt vom Zusammenbruch des faschistischen Regimes in Italien und passt gut in die Gegenwart. Allerdings passt Scurati nicht zur Kulturpolitik seines Landes.
Der Eindruck einer Trauerhalle lag vermutlich nicht in der Absicht der Gestalter. Der von Stefano Boeri Interiors entworfene Ehrengast-Pavillon sollte eigentlich an eine italienische Piazza erinnern. Die Idee, einen großen Raum nur sparsam einzurichten und von dort aus in kleinere Ausstellungen zu lenken, hat etwas für sich. In anderen Jahren war die Ausstellungsfläche, die dem jeweiligen Schwerpunktland zur Verfügung steht, oft wie für einen Museumsrundgang inszeniert worden, sodass man zwischen Geschichte, Poesie und Kinderkultur ins Taumeln geraten konnte.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
