Wiederentdeckung

„Good-bye für heute“: Der adelige Gatte ist tot, der Sohn Antisemit

Ein aufschlussreicher Berlin-Roman von Margaret Goldsmith, die in den 1920ern stellvertretende US-Handelskommissarin in Deutschland war, ist neu herausgegeben worden. Die Buchkritik.

Lützowplatz neu ohne Schrift
Lützowplatz neu ohne SchriftAviva Verlag

Jean Tarnowitz lebt mit ihren beiden Kindern am Lützowplatz, wir schreiben das Jahr 1926, ihr Mann, ein ostpreußischer Adliger, starb im Krieg. Die Inflation raffte den feudalen Wohlstand dahin: „Jean vergaß nie jenen Tag im Jahr 1923, an dem sie sein ganzes Vermögen, fünf Millionen Papiermark, für ein Stück Seife ausgegeben hatte.“ Sie ernährt sich und ihre beiden Kinder mit dem Schreiben von Theaterkritiken und Artikeln für Provinzblätter, das Geld ist knapp, dennoch ist die Vierzigjährige glücklicher als jemals in ihrer Ehe.

Berliner Zeitung

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