Buchmarkt

Stefanie Stahl, Sebastian Fitzek, Bonnie Garmus und ihre doppelten Beststeller

Momox veröffentlicht seine Nachweihnachts-Statistik. Die beliebtesten Bücher des Jahres wurden am häufigsten zurückgegeben.

Ein Messebauer räumt auf der Frankfurter Buchmesse am Stand der Verlagsgruppe Droemer Knaur Bücher des Autors Sebastian Fitzek in ein Regal. 
Ein Messebauer räumt auf der Frankfurter Buchmesse am Stand der Verlagsgruppe Droemer Knaur Bücher des Autors Sebastian Fitzek in ein Regal. Sebastian Gollnow/dpa

Für Verlage ist ein Platz auf der Bestsellerliste nicht nur wichtig, weil die Notierung dort einen gewissen Umsatz markiert. Die Sichtbarkeit auf der Liste in den Zeitschriften oder auf den speziellen Tischen im Handel verspricht, dass es mit dem guten Verkauf noch eine Weile weitergeht. Was vielen gefällt, kann nicht verkehrt sein, denken sich Kaufwillige oft.

Nehmen wir Sebastian Fitzek. Dessen neue Bücher werden traditionell mit dem Erfolg der Vorgänger beworben. Als auch sein jüngster Titel „Mimik“ gleich auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste landete, war über ihn zu lesen: „Wer dort nicht auch gern wäre mit seinem Buch, der werfe den ersten Stein.“ Nein, hier wird nichts geworfen, kein Stein, auch nicht sein Buch. Sollen die Leserinnen damit glücklich werden. Und obwohl der Roman erst Ende Oktober erschienen ist, befand er sich auf der Jahresbestsellerliste für 2022 auf dem zweiten Platz.

Probleme für alle

Bestimmt wurde „Mimik“ oft zu Weihnachten verschenkt. Das Buch rangierte in der Belletristik-Abrechnung hinter „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus, im Frühjahr herausgekommen. Auch dies ist kein Grund, irgendetwas zu werfen. Im Gegenteil: Der Welterfolg des Romans um eine entschlossene, kluge US-Hausfrau dürfte allen, die davon träumen, irgendwann zu Schriftstellern werden, Hoffnung geben. Die Autorin war bei Erscheinen ihres Debüts bereits Mitte 60.

Ein Phänomen für sich ist Stefanie Stahls Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden: Der Schlüssel zur Lösung (fast) aller Probleme“. Nach Auskunft der Autorin bietet es eine „Problemlösestruktur, mit deren Hilfe jeder seine individuellen Probleme lösen kann“. „Hierzu zählen“, so Frau Stahl weiter, „alle psychischen Probleme und Beziehungskrisen“. Das wird gebraucht! Seit 2016 steht das Heimat suchende Kind in den verschiedenen Zählsystemen – ob Sachbuch gesamt oder Sachbuch Paperback – auf den vordersten Plätzen der Jahreslisten, wenn nicht an der Spitze.

Alle drei Titel finden sich jetzt auf einer Rangliste anderer Art wieder. Das Online-Antiquariat Momox veröffentlichte seine Top 10 der meist angekauften Bücher in der Zeit zwischen dem 25. Dezember 2022 und 8. Januar 2023. Es ist anzunehmen, dass es sich hier um Weihnachtsgeschenke handelt, die in den Kreislauf des Verkaufens zurückgeschickt werden. Stefanie Stahl steht mit ihrem Buch auf Platz 1, gefolgt von Fitzek und Garmus.