Dichtung zur Zeit

Volker Braun: „Wir haben nur eine Welt“. Sein „Luf“-Gedicht klingt hochaktuell

In der Akademie der Künste führt eine szenische Lesung die Dimension von Verbrechen vor Augen, die in die Gegenwart reichen.

Volker Braun
Volker BraunGerd Engelsmann

Günter Baby Sommer bewegt sich zwischen einer großen Sammlung von Schlag- und Schrapinstrumenten; ein klassisches Drumset ist da, mehrere Gongs, ein Guiro, ein Regenmacher. Der Musiker sitzt oder steht, muss sich manchmal niederbeugen, um mit Stöcken, Besen, Rod-Sticks Klänge zu erzeugen, er wechselt die Plätze auf der flachen Bühne im Plenarsaal der Akademie der Künste am Pariser Platz. Und auch eine Schreibmaschine hat er dabei. Sie erklingt ganz am Anfang der szenischen Aufführung von Volker Brauns Langgedicht „Luf-Passion“ am Mittwochabend, eingerichtet von Manfred Karge. Günter Baby Sommer ist vom Dichter eingeschrieben in das Werk, er hat es ihm im Untertitel gewidmet. Hier nun schaffen seine Soli und seine Untermalung dem Text eine dritte Ebene.

Berliner Zeitung

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