Auf dem Weg zum Interview läuft man an einer ausgebrannten Wohnung vorbei, und natürlich will man sofort wissen, was passiert ist. Ein Mann sei mit der Zigarette im Bett eingeschlafen, erzählt Marion Brasch, sie habe den Brand bemerkt, geklingelt, die Feuerwehr gerufen, der Mann wurde gerettet. Aber nein, mutig sei das nicht gewesen, ganz und gar nicht. „Ich musste mich ja auch selbst retten.“
Lena Brasch lacht und sagt, das sei mal wieder typisch. Ihre Mutter mache ständig was für andere, spiele es aber gerne runter. Sie selbst sei anders, frecher, habe eine große Klappe. „Du hast mehr Chuzpe“, sagt die Mutter. Und schon sind wir mittendrin im Interview, das manchmal eher ein Zwiegespräch ist, eine Verständigung über eine deutsch-österreichisch-jüdische Familie, in der es den hochrangigen DDR-Funktionär Horst Brasch gab, aber auch den DDR-Staatskritiker Thomas Brasch.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
