Stadtkunst

Kitsch oder Glaube an die moderne Zukunft? Marzahn ehrt DDR-„Vorzeigemaler “ Walter Womacka

Mit seinen Wandbildern schaffte Walter Womacka es von den Außenwänden der Plattenbauten in Jugendzimmer und auf Postkarten. Zu seinem 100. Geburtstag widmet sich das Stadtteilzentrum dem Kultmaler.

17 Meter langer Glaube an die moderne Zukunft vor Hochhaus: Womackas „Arbeit für das Glück des Menschen“, 1988/89
17 Meter langer Glaube an die moderne Zukunft vor Hochhaus: Womackas „Arbeit für das Glück des Menschen“, 1988/89Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte/Niemann/VG Bildkunst 2025

Keine Frage, Walter Womacka ist Kult, im Berliner Osten und in der ganzen ehemaligen DDR. Der Vorzeigemaler der jungen Republik hatte 1962 „Am Strand“ gemalt, bis heute ist das Motiv des jungen Paares auf Postkarten, Plakaten und in Büchern drei Millionen Mal reproduziert. Damals hatte seine Tochter Uta Modell gesessen am Strand von Usedom. Das Motiv hing in Jugendzimmern, Großeltern hüteten die Repro verzückt im Rahmen. Es galt damals als „Befreiungsschlag“ angesichts der unablässig malochenden, kämpfenden und siegenden Arbeiterklasse.

Berliner Zeitung

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