Interview

NS-Raubkunst: Ihre Geschichte macht sie so interessant und im Kunsthandel so teuer

NS-Raubkunst lässt sich teurer verkaufen, wenn ihre Herkunft geklärt ist, sagt Agnes Thum vom Auktionshaus Ketterer Kunst. Das Haus hat ein Buch über Provenienz-Forschung vorgelegt. Ein Interview.

Emil Orlik: „Früchtestillleben mit geblümtem Stoff und Vase“, 1930
Emil Orlik: „Früchtestillleben mit geblümtem Stoff und Vase“, 1930Copyright Ketterer Kunst GmbH & Co. KG

Die Versteigerung von Kunst mag öffentlich sein, die Namen der Verkäufer und Käufer sind es nicht. Das Auktionsgeschäft gilt als überaus verschwiegen – wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Jetzt bricht das Münchner Auktionshaus Ketterer Kunst ein wenig sein Schweigen und bringt erstmals ein Buch über die Provenienzforschung für eingelieferte Kunstwerke heraus. Das Münchner Auktionshaus ist Marktführer bei der Versteigerung von Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts in Deutschland und hat auch eine Dependance in Berlin, wo Kunstwerke begutachtet und zum Verkauf eingeliefert werden können. Auch Kunstwerke, die nach 1933 jüdischen Sammlern gestohlen wurden. Ein Gespräch mit der Ketterer-Provenienzforscherin Agnes Thum über Vorurteile, verschlossene Archive, die Untätigkeit der Politik und über wertsteigernde Bilder-Biografien.

Berliner Zeitung

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