Film:

„Leonora im Morgenlicht“: Sie hatte keine Zeit, die Muse von jemandem zu sein

Die Malerin Leonora Carrington prägte den Surrealismus eigenwillig. Der Film „Leonora im Morgenlicht“ erzählt einen Lebensabschnitt zwischen Rebellion, Trauma und Kunstfreiheit.

Szene aus intensiver Zeit: Carrington (Olivia Vinall) lebte zwischen 1938 und 1940 mit Max Ernst (Alexander Scheer) in der südfranzösischen Dorfidylle Saint-Martin-d’Ardèche.
Szene aus intensiver Zeit: Carrington (Olivia Vinall) lebte zwischen 1938 und 1940 mit Max Ernst (Alexander Scheer) in der südfranzösischen Dorfidylle Saint-Martin-d’Ardèche.Dragonfly Films/Alamode Film

Wie angenagelt stand ich im Herbst vor drei Jahren im Potsdamer Museum Barberini in der Ausstellung „Surrealismus und Magie“ vor dem Hochformat „Porträt Max Ernst, um 1939“. Leonora Carrington, 1917 in England geboren, 2011 in Mexiko-Stadt gestorben, hat den aus Deutschland stammenden Star des Surrealen als weinrote Fell-Nixe mit weißem Haar in einer gleißend weißen Eislandschaft gemalt. Links hinten ein weißes, eingefrorenes Pferd. Das Gemälde war eine Leihgabe der Schottischen Nationalgalerie Edinburgh. Die Szene hat das surreal Überwirkliche, noch nicht aber den okkulten, traumatischen Touch der späteren Arbeiten Carringtons. Ihr widmete das Regie-Duo Thor Klein und Lena Vurma einen Film, der diesen Sommer in deutschen Programmkinos läuft.

Berliner Zeitung

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