Oh ja, er hatte ihn gelesen, nachgerade verschlungen, seinen Heinrich Heine, dessen Verse zu „Deutschland. Ein Wintermärchen“ von 1844. Christoph Schlingensief, geboren 1960 in Oberhausen, tragisch jung dem Lungenkrebs erlegen – als Nichtraucher – im Jahr 2010. Er war Allround-Lebenskünstler und politischer wie ästhetischer Provokateur, zugleich utopie- und humorpraller Moralist: in der Bildkunst, als Filmemacher, auf Theater- und Opernbühnen, auf Debattenpodien und bei irrlichternden – durchgeknallt wirkenden – Aktionen im öffentlichen Raum. Zuletzt noch als Operndorf-Gründer im afrikanischen Burkina Faso: sein Vermächtnis. Der Ruhelose war einer aus dem „Volk, der große Lümmel“. Aber keiner, der sich einlullen ließ.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
