Kühles Pathos

Kritik an Berlins „Goldenen“ Zwanzigern: Vor 100 Jahren zeigte die Neue Sachlichkeit den „Tanz auf dem Vulkan“

Vor 100 Jahren kritisierten Künstlerinnen und Künstler der Neuen Sachlichkeit mit Coolness den falschen Glanz der „Goldenen Zwanziger“.

Inkarnation der Neuen Sachlichkeit: Christian Schads herb-schöne „Sonja“, 1928 (Ausschnitt)
Inkarnation der Neuen Sachlichkeit: Christian Schads herb-schöne „Sonja“, 1928 (Ausschnitt)VG Bild-Kunst 2024/SPK/Neue Nationalgalerie/J.P. Anders

Der Berlin-Mythos von den Goldenen Zwanzigern schwoll bekanntlich nach 1990 zu einem Pathos-Ballon aus heißer Luft und anarchischer Utopie an. Nach Mauerfall und Wiedervereinigung brach eine Art Klondike-Fieber aus. Das war, als in den Brachen der ramponierten sozialistischen Planwirtschaft im Osten und im Niemandsland der einstigen Frontlinie die Claims abgesteckt wurden. Als die Investoren und die Gentrifizierer kamen und es zugleich massenhaft Künstler und Galeristen an die Spree zog.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar