„Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt“, heißt es sarkastisch, wenn die Adresse mehrmals wechselt. Sei es nun aus freien Stücken oder dem Zwang der Vermieter gehorchend. Fürs C/O Berlin wurde, mal freiwillig, mal gezwungen, aus der Not eine Tugend. Und zwar ohne Crashs und Verluste, dafür mit Nervenstärke, Langmut und schließlich mit Gewinn an Zuspruch und Renommee. Im Sommer des Jahres 2000 gründete der gebürtige Wuppertaler Fotograf Stephan Erfurt mit Verbündeten die private Instanz für Fotografie und visuelle Medien.
Stephan Erfurt, bis 1990 Fotoassistent in einem namhaften New Yorker Studio, dann Bildreporter vor allem fürs FAZ-Magazin, für GEO und die New York Times, kam ins mauerlose Berlin, wo alles möglich schien, und wollte einen Pflock für die Fotografie einschlagen. Ausgestattet mit Gelassenheit und Humor mietete er das marode Alte Postfuhramt Mitte. Er holte 400 Bilder von 56 Magnum-Leuten aus Paris und New York in den Achteck-Kuppelbau aus roten Klinkern von 1827. Massenandrang! Wer sich für Fotografie interessierte, wollte die Bilder der alten Legenden der Agentur sehen. Und die der jüngeren.

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