Der australische Regisseur und Drehbuchautor Justin Kurzel („Macbeth“, 2015) hat eine Miniserie geschaffen, die mindestens so sehenswert wie verstörend ist – und damit gleichermaßen Warnung wie Empfehlung verdient. Ironischerweise ist es gerade das, was nach einer Warnung verlangt, das dieser Serie auch ihre außergewöhnliche Dringlichkeit verleiht: „The Narrow Road to the Deep North“ erzählt mit einer Intensität vom Krieg, wie man sie lange nicht mehr gesehen hat – im Serienformat vielleicht noch nie.
Eben das macht sie in diesem Moment, da die öffentliche Rhetorik allzu bereitwillig in Richtung „Kriegstüchtigkeit“ taumelt und Verteidigungsetats nahezu unhinterfragt neue Rekordhöhen erreichen, so relevant wie unbequem. Das Besondere: Die insgesamt fünf Folgen verdeutlichen die Zerstörungskraft bewaffneter Konflikte nicht nur durch die Wucht drastischer Bilder, sondern auch durch eine vielschichtige Weite – sie zeigen den Krieg als Erfahrung, die Körper, Leben und Beziehungen über Jahrzehnte hinweg prägt.

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