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Ein übersehener Civil-Rights-Aktivist bekommt sein Biopic: „Rustin“ auf Netflix

Von der Produktionsfirma der Obamas: Der Broadway-Regisseur George C. Wolfe erzählt die Geschichte des Mannes, der „I Have A Dream“ möglich machte. Ist das zu theatralisch?

Colman Domingo als Bürgerrechtler Bayard Rustin (Mitte) im Netflix-Biopic-Drama „Rustin“.
Colman Domingo als Bürgerrechtler Bayard Rustin (Mitte) im Netflix-Biopic-Drama „Rustin“.Parrish Lewis/Netflix/AP

Bayard Rustin war schwarz, schwul und Sozialist. Er organisierte im Jahr 1963 den March on Washington, bei dem mehr als 200.000 Menschen gegen Rassismus demonstrierten und Martin Luther King „I Have a Dream“ deklarierte. Wenn das kein Stoff für ein Prestige-Biopic ist! Dachten sich auch die Obamas, die diesen Film mit ihrer Produktionsfirma Higher Ground finanziert haben. Der Regisseur und Dramatiker George C. Wolfe – auch schwarz, auch schwul, aber ganz sicher kein Sozialist – macht aus Rustins historischem Aktivismus einen formelhaften und flachen Feel-Good-Film, der die reale Repression zugunsten einer #inspirierenden Grassroots-Geschichte weitgehend ausblendet.

Berliner Zeitung

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