Kino

Endlich Rentner, endlich reisen: Paddington Bär hat jetzt einen Pass

Unbürokratisch erteilte das britische Innenministerium einem illegalen Einwanderer aus Peru einen Pass. Er ist allerdings bereits 66.

Die verstorbene Queen unterhielt sich einst mit Paddington Bär über Orangenmarmelade.
Die verstorbene Queen unterhielt sich einst mit Paddington Bär über Orangenmarmelade.Victoria Jones/PA/dpa

Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen, heißt es in den 1940/41 entstandenen „Flüchtlingsgesprächen“ von Bertolt Brecht. Der Pass macht den Unterschied, wenn man in ein anderes Land möchte: Ob man nur von einem gelangweilten Blick an der Einreisekontrolle gestreift oder eindringlich befragt wird. Ob man überhaupt ein Visum bekommt wie die vor den Nazis aus Deutschland geflohenen Ziffel und Kalle bei Brecht. Ob man als Gast, als Emigrant oder irregulärer Einwanderer wahrgenommen wird.

In Großbritannien, wo die Regierungen seit Jahren Lösungen suchen, Flüchtlinge abzuschrecken oder wegzuschicken, hat ein ausweislos als blinder Passagier per Schiff eingereister Kerl jetzt problemlos einen Pass erhalten. Paddington Bär, der 1958 erstmals in einem Buch von Michael Bond das Licht der Öffentlichkeit erblickte und sich seither zu einem britischen Nationalhelden entwickelte, ist ein illegaler Einwanderer aus Peru.

Berliner Zeitung

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