Von möglicherweise schweren Einschnitten bei der Berlinale berichtete am Freitag der Spiegel. Gleich drei Sektionen drohe die Streichung: der Nachwuchsreihe „Perspektive Deutsches Kino“, die mit Jenni Zylka erst dieses Jahr eine neue Leitung bekam, der Seriensektion „Berlinale Series“ und der filmhistorischen Retrospektive samt ihren Programmen „Hommage“ für den Gewinner des Ehrenbären und „Berlinale Classics“.
Die Berlinale dementierte dies zumindest indirekt. Das Festival sehe zwar die Notwendigkeit, angesichts stagnierender Budgets und steigender Kosten, „ressourcenschonende Maßnahmen zu ergreifen“, teilte die Co-Leiterin der Filmfestspiele Mariette Rissenbeek am Freitag mit. „Aber Serien und deutsche Nachwuchsfilme werden nach wie vor einen Platz im Programm haben, wie auch das filmhistorische Programm.“ Statt Sektionen abzuschaffen, möchte die Berlinale offenbar überall sparen. „Wir möchten die Anzahl der Filme im Gesamtprogramm weiter straffen“, so Rissenbeek. „Aktuell evaluieren und diskutieren wir noch, wie das konkret umgesetzt werden kann.“
Die Zuwendung der Staatsministerin für Kultur und Medien in Höhe von über 10,7 Millionen Euro bleibt bestehen. 2023 gab es eine Sonderförderung von 2,2 Millionen Euro. Sowohl die Berlinale als auch eine Sprecherin der Bundesstaatsministerin für Kultur Claudia Roth teilten am Freitag mit, dies sei eine einmalige Zahlung gewesen.