Drei Anbieter dominieren derzeit den deutschen Streamingmarkt. Laut der Berliner Firma JustWatch, deren Messungen auf den Interaktionen von etwa 1,6 Millionen monatlich aktiven Nutzern basieren, teilen sich Netflix und Amazon Prime Video aktuell mit circa 30 Prozent die Spitze. Danach folgt Disney+ mit 21 Prozent – und hat auch damit noch mehr Marktanteil als alle verbleibenden Anbieter zusammen. Dazu gehören unter anderem: Sky (acht Prozent), AppleTV+ (vier Prozent) und RTL+ (ein Prozent).
Sich in diesem Umfeld als Marke zu etablieren, ist eine Herausforderung. Sky hat seinen Streamingservice in diesem Jahr in WOW umbenannt, Starzplay heißt seit ein paar Wochen Lionsgate+. Wie viele potenzielle Kunden das mitbekommen haben, darf zur Debatte gestellt werden. Nun drängt ein weiter Anbieter auf den Markt: Paramount+.
Was ist Paramount+?
Paramount+ ist ein Abo-Streamingangebot des gleichnamigen Konzerns. In den USA gibt es die Plattform schon seit 2014, bis zum vergangenen Jahr unter dem Namen CBS All Access. Nach dem Launch in Großbritannien und Irland im vergangenen Juni sowie in Italien im September wird der Dienst in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 8. Dezember starten.
Wie kann man Paramount+ empfangen und wie viel kostet der Dienst?
Die Inhalte von Paramount+ können im Browser auf paramountplus.de sowie auf mobilen Geräten über Anbieter wie Apple, Amazon, Google, Samsung und Roku abgerufen werden. Wer beispielsweise einen Fire TV Stick von Amazon für sein Fernsehgerät nutzt, kann die App auch darauf installieren.
Der Preis für ein Monatsabonnement von Paramount+ beträgt 7,99 Euro, ein Jahresabo kostet 79,90 Euro. Sieben Tage lang soll man das Angebot kostenlos testen können. Zwischen Sky und Paramount gibt es eine Kooperation – wer also schon ein Sky-Abo inklusive Cinema Paket hat, kann auch die Paramount-Inhalte ohne zusätzliche Gebühren anschauen.
Was gibt es zu sehen?
Der Konzern kann auf eine gut bestückte Videothek zugreifen. Abgesehen von den eigenen Filmen (darunter Titel wie „Der Pate“, „Forrest Gump“, „Transformers“ oder „Top Gun“) gehören zu Paramount mittlerweile auch MTV, Showtime, Comedy Central und Nickelodeon. Das bringt Marken wie „Spongebob Schwammkopf“, „South Park“, „The Office“, „Dexter“ und neuere „Star Trek“-Formate mit sich. Insgesamt sollen zum Start über 10.000 Stunden Streambares zur Verfügung stehen. Zu den Highlights, die ab Dezember abrufbar sind, gehören die Serien „Star Trek: Strange New Worlds“, „Yellowjackets“, „1883“ und „Tulsa King“ mit Sylvester Stallone.
Am 22. Dezember wird die erste deutsche Originalproduktion von Paramount+ veröffentlicht: „Der Scheich“ von Regisseur Dani Levy, der damit sein Seriendebüt vorlegt. Darin erzählt er die Geschichte von Ringo (Björn Meyer), der seinem Dorf, das ihn als Trottel gebrandmarkt hat, mit einer gewagten Hochstapelei entkommt: Er gibt sich als arabischer Milliarden-Erbe aus, und zwar so überzeugend, dass er die Schweiz bald eigenhändig an den Rand einer Wirtschaftskrise treibt.
Wie sind die Zukunftspläne?
Die nächste deutsche Originalserie trägt den Arbeitstitel „A Thin Line“. Mit Saskia Rosendahl und Hanna Hilsdorf in den Hauptrollen kämpfen hier Hacker für den Klimaschutz. In der ersten Hälfte des kommenden Jahres sollen außerdem drei lokale Reality-Formate an den Start gehen, die laut Paramount-Markenchefin Susanne Schildknecht aus dem üppigen Erbe von MTV in diesem Genre schöpfen. Mit Simon Becketts „Die Chemie des Todes“ auf Basis der Bestseller-Reihe ist eine deutsche-britische Koproduktion in Arbeit. Weltweit sind 50 Originalprojekte in der Pipeline.


