Zunächst einmal ist da reichlich Irritation. Alfonso Cuarón, der sich spätestens mit seinem Kunstfilm „Roma“ als ambitionierter Arthouse-Regisseur einen Namen machte, eröffnet seine erste Serie, „Disclaimer“, ausgerechnet mit einer peinlichen Sexszene zwischen zwei Teenagern. Die sanft agierende Kamera fängt erst die malerische Szenerie eines ländlichen Italiens ein, ehe sie in das Innere eines altmodischen Schlafwagenabteils gleitet.
Er solle sich noch etwas Zeit lassen, wird der 19-jährige Jonathan (Louis Partridge) unaufhörlich von seiner Freundin aufgefordert. Als wäre das alles noch nicht unangenehm genug mitanzusehen, platzt im nächsten Augenblick der Schaffner herein und fragt unbeeindruckt nach den Fahrkarten. „Disclaimer“ steckt voller solcher Momente, in denen anfangs unklar ist, worauf der mexikanische Filmemacher eigentlich hinauswill.

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