Streamingkritik

„Dark Hearts“ auf Amazon Prime Video: Humanität und Kriegsmaschinerie

Wie lassen sich europäische Werte verteidigen? Dieser Frage stellt sich die französische Militär-Serie „Dark Hearts“. Manches daran schwächelt, anderes ist exzellent. Die Kritik.

Marie Dompnier als Nachrichtenoffizierin Adèle in der französischen Militär-Serie „Dark Hearts“
Marie Dompnier als Nachrichtenoffizierin Adèle in der französischen Militär-Serie „Dark Hearts“Sifeddine Elamine

Schon seit längerem geraten Werte, die Westeuropäern vormals selbstverständlich schienen, unter Druck durch politische wie militärische Akteure. Eine – auch symptomatisch – interessante Betrachtung der Frage, ob und wie sich europäische Werte unter Gegenwartsbedingungen verteidigen lassen, stellt die französische Militär-Serie „Dark Hearts“ von Ziad Doueiri dar, die auf Amazon Prime Video läuft.

Zaid Osman, ein IS-Geheimdienstoberer französischer Nationalität, geht der Spezialeinheit Groupe 45 ins Netz und bietet der Nachrichtenoffizierin Adèle (Marie Dompnier) Informationen über Terroranschläge an – im Tausch gegen die Extraktion seiner Tochter und ihres Sohnes aus dem vom IS beherrschten irakischen Mossul. Der Ehemann der Tochter kommt dem Vorhaben allerdings auf die Spur. Die Einheit versucht in verlustreichen Anläufen, die Tochter des Informanten dennoch aus den Fängen des IS zu befreien. Die Gefangennahme eines Teammitgliedes führt schließlich zur Entscheidung, Zaid für einen Aufklärungseinsatz in Mossul auf freien Fuß zu setzen.

Berliner Zeitung

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