Lang und „schmal wie ein Sarg“ nennt Tove Ditlevsen ihre Kindheit. Man kann ihr „nicht entkommen, sie hängt an einem wie ein Geruch“. Und es riecht nicht gut dort, wo sie in Kopenhagen aufwächst. Vater, Mutter, Sohn und Tochter drängen sich in zwei Zimmern in einer Gegend in Vesterbro, wo täglich das gleiche einfache Essen gekocht wird, Betrunkene im Hausflur lungern, wo die Schläge und Schreie der Nachbarn zu hören sind. Armenhilfe in Anspruch zu nehmen jedoch ist eine Schande, und so wächst die Autorin mit einem „Halbhunger“ auf.