Filmfestspiele in Cannes

Johnny Depp in Cannes: Standing Ovations nach Premiere von „Jeanne du Barry“

Der US-Schauspieler feierte in Cannes sein großes Comeback nach dem Gerichtsprozess gegen Amber Heard im vergangenen Jahr. Das Publikum war begeistert.

Johnny Depp bei der Eröffnungsfeier der Filmfestspiele in Cannes am 16. Mai 2023.
Johnny Depp bei der Eröffnungsfeier der Filmfestspiele in Cannes am 16. Mai 2023.Patricia de Melo Moreira/AFP

Am Eröffnungsabend des internationalen Filmfestivals im französischen Cannes wurde der Film „Jeanne du Barry“ mit Johnny Depp in der Hauptrolle als König Ludwig XV. uraufgeführt. Die Premiere am Dienstagabend war für den US-Schauspieler ein großer Erfolg.

Die Zuschauer begrüßten das Comeback des umstrittenen Hollywood-Stars und honorierten den Film von Regisseurin Maïwenn, die auch die Hauptrolle spielt, mit minutenlangem Applaus.

Das Historiendrama ist Depps erster Film nach dem Gerichtsstreit mit seiner Ex-Frau Amber Heard. Erzählt wird im Film von der skandalösen Beziehung des französischen Königs zur Mätresse Marie-Jeanne Bécu Ende der 1760er- und Anfang der 1770er-Jahre. Da Bécu aus armen Verhältnissen stammte, war die Beziehung ein Skandal.

Johnny Depp in „Jeanne du Barry“: Ein alternder König ohne viel Elan

„Jeanne du Barry“ ist ein Kostümdrama, dessen opulentes Setting beeindruckt. Viele Szenen wurden in und um das Schloss Versailles gedreht. Depp spielt den König mit jener leicht spöttischen Nonchalance, die Filmzuschauerinnen und -zuschauer von dem 59-jährigen Schauspieler kennen.

Doch wirklich heraus sticht er nicht, was daran liegen mag, dass er im Film als alternder König ohne viel Elan porträtiert wird. Generell verlässt sich der Film sehr auf seine Kulissen. Die psychologischen Beweggründe der Figuren werden wenig beleuchtet.

Johnny Depp als Luis XV. (l). und Maïwenn als Jeanne du Barry in einer Szene aus „Jeanne du Barry“. 
Johnny Depp als Luis XV. (l). und Maïwenn als Jeanne du Barry in einer Szene aus „Jeanne du Barry“. tions/Festival de Cannes/dpa

Größere Aufmerksamkeit hatte vor der Premiere die Entscheidung der Festivalleitung von Cannes bekommen, ein Werk mit Depp zum Eröffnungsfilm zu machen. Das hatte vor allem in den USA auch Kritik hervorgerufen.

Zuletzt mit Gerichtsstreit in Schlagzeilen

Depps Karriere war durch den schlagzeilenträchtigen Gerichtsstreit mit Amber Heard und den schweren Vorwürfen der häuslichen Gewalt zeitweise eingebrochen. So war Depp 2020 in „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ durch den Dänen Mads Mikkelsen ersetzt worden. Im selben Jahr war er noch im Drama „Minamata“ zu sehen.

2022 errang er in dem Verleumdungsprozess in den meisten Punkten einen Sieg über Heard. Die Jury sprach dem „Fluch der Karibik“-Star hohen Schadenersatz zu.