Ob Freund, ob Feind: Der Palast der Republik ließ keine Wahl. Wer immer dem Zentralbau der DDR nahekam, musste sich darin wiedererkennen – dank der kupferfarbenen Spiegelglashaut. Heute, wo das Humboldt-Forum an der Stelle steht, ist Aneignung kein Selbstläufer. Gen Osten bewirkt seine minimal-moderne Rasterfront bestenfalls, dass es nicht reinregnet. An den drei übrigen Seiten, wo das Schloss detailgetreu wiederaufgebaut wurde, scheiden sich die Geister. Der Vorplatz ruht verwaist, während im Lustgarten gegenüber buntes Treiben tobt. Ins Humboldt-Forum gehen – laut offiziellen Angaben – satte 60 Prozent weniger Menschen als in den Palast. Bei der Pariser Kulturmaschine Centre Pompidou ziehen allein die Ausstellungen zehnmal so viele Besucher an. Korrekturen tun also not.

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