Kulturpolitik

Geldhahn auf oder Theater zu: Wie die Spardebatte in die politische Würgephase übergeht

Hausaufgaben für die Kulturverwaltung: Noch vor Ostern muss sie Zahlen für den nächsten Haushalt liefern. Das richtige Ergebnis lautet: nicht lösbar. Die Analyse.

Ganz schön schwarz hinterm Vorhang. Berliner Theater ächzen unter Spardruck.
Ganz schön schwarz hinterm Vorhang. Berliner Theater ächzen unter Spardruck.PantherMedia/imago

In dieser Woche werden die Intendanzen und Geschäftsführungen der Berliner Theater mit der Kulturverwaltung und der Senatskanzlei noch einmal über ihren Zahlen und der Frage brüten: Wie kann man das geforderte Einsparvolumen im Kulturbereich erbringen, wenn die zusammengestrichenen Etats, so lautet die Ansage, auch im nächsten Doppelhaushalt verstetigt werden.

Alle müssen ganz intensiv, produktiv und glaubwürdig so tun, als sei die Rechenaufgabe irgendwie zu lösen, also als könne man den Kulturhaushalt um ein Fünftel zusammenstreichen, ohne ein oder mehrere Theater zu schließen (wobei allerdings kurzfristig auch kein Geld locker würde, weil Verbindlichkeiten zu bedienen und Verträge einzuhalten sind). Die Einsparsumme entspricht ungefähr dem Etat der Opernstiftung mit ihren drei Häusern und dem Staatsballett! Die Lösung steckt in der Umkehrprobe: Wenn man alle Theater erhalten will, so lautet das Versprechen des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner, dann muss man die Einsparziele deutlich abmildern.

Berliner Zeitung

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