Kommentar

Gegen die Logik des Boykotts: Dürfte Hannah Arendt heute sprechen?

Kulturschaffende wie Susan Neiman und Thomas Oberender wenden sich gegen den paternalistischen Tenor der BDS-Resolution. Ein begrüßenswerter Vorstoß.

Hannah Arendt (1906–1975)
Hannah Arendt (1906–1975)picture-alliance/HIP

Berlin-Die historische Anmaßung und buchhalterische Selbstgerechtigkeit, mit der die Kinder und Enkelkinder von Nazis in Deutschland heute auch Juden verdächtigen, sich in der Debatte um Israelkritik und Antisemitismus nicht mehr in den Grenzen des Sagbaren zu bewegen, erreichte in den letzten Tagen einen kleinen Höhepunkt. Im Gespräch zwischen dem Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung Felix Klein und der Direktorin des Einstein-Forums Susan Neiman im Deutschlandfunk hatte Neiman Klein gefragt, ob Albert Einstein oder Hannah Arendt, würden sie heute leben, in einer mit öffentlichen Mitteln geförderten, deutschen Institution einen Vortrag halten dürften? 

Berliner Zeitung

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