Wir treffen Eugen Ruge in seiner Wohnung in Prenzlauer Berg, morgens um neun. Der Schriftsteller hat um einen frühen Termin gebeten, denn er leide unter einer Lungenkrankheit, und morgens sei er noch nicht so abgeschlafft wie nachmittags. Normalerweise schreibt der 70-Jährige um diese Zeit an seinem neuen Roman. Aber heute macht er eine Ausnahme und setzt sich zum Interview mit uns an den Küchentisch. Er ist schmal, er hustet ein wenig. Seine Frau kocht Tee.
Wie geht es Ihnen heute, Herr Ruge?
Schlechter als gestern, aber ich muss zufrieden sein. Fibrose ist eine ziemlich schwere Lungenkrankheit. Eigentlich ist man damit nach drei Jahren tot. Glücklicherweise handelt es sich bei mir um eine seltene Variante, und die Krankheit schreitet sehr viel langsamer voran. Was man auch daran sieht, dass ich seit der Diagnose schon neun Jahre lebe.

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