Es war ein kleiner diplomatischer Erfolg im Jahr 1986 und ein großer Vertrauensbeweis, dass der originale Wikingerschatz von Hiddensee bei einer Ausstellung erstmals im Ausland, auch noch im nichtsozialistischen, nämlich in Stockholm gezeigt werden konnte. Gut hundert Jahre zuvor waren die unschätzbar wertvollen Artefakte bei einer Sturmflut freigespült worden.
Die Nazis haben die Schmuckstücke als Beleg für die germanische Vorherrschaft im baltischen Raum umgedeutet, aber auch die Partei- und Staatsführung der DDR knüpfte eine Legende an das Gold: 1975 wurde der Schatz in Stralsund zum 30. Jahrestag der Befreiung ausgestellt und auf seine heldenhafte Rettung durch die Rote Armee hingewiesen. Die sowjetische Kommandantur hatte den kurz vor Kriegsende in Stettin vergrabenen Schatz 1947 gehoben, konfisziert und später der Stadt Stralsund zurückgegeben.

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