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Richard David Precht: „Ich kann wunderbar damit leben, dass mich jemand Schwachkopf nennt“

Richard David Precht: Wie die Angst vor dem falschen Wort die Meinungsfreiheit gefährdet

Das neue Buch von <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/richard-david-precht">Richard David Precht</a>&nbsp;heißt „Angststillstand. Warum die Meinungsfreiheit schwindet“. Precht bezieht sich dabei auf Studien, die besagen, dass immer weniger Menschen glauben, dass man in Deutschland seine Meinung frei äußern kann. <a href="https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/tv-medien/grusswort-zum-ende-der-meinungsfreiheit-li.2326058">Inzwischen </a>sind es nur noch rund 40 Prozent,&nbsp;ein unglaublicher Wert in einer Demokratie. Wir sprachen mit Richard David Precht.

Herr Precht, warum sollte die Meinungsfreiheit in einer liberalen Gesellschaft wie Deutschland schwinden, in einem Land, das keinen Unterdrückungsapparat hat und keine Zensurbehörde? Wir sind doch nicht <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/china">China</a>. Der Grund, warum mehr als die Hälfte aller Deutschen der Überzeugung ist, dass man seine Meinung nicht mehr frei äußern könne oder vorsichtig sein sollte, liegt vor allem an einer Normenexplosion. Die sozialen Kosten von Meinungsäußerungen sind stark gestiegen. Das ist die große Veränderung, die in den letzten zehn Jahren eingetreten ist.

Richard David Precht, geboren 1964, ist einer der bekanntesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Seit 14 Jahren ist er Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Schlagartig bekannt wurde er mit „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“. Seit 2012 moderiert er die Philosophiesendung „Precht“ im ZDF und diskutiert zusammen mit Markus Lanz in dem Podcast „Lanz &amp; Precht“ über gesellschaftliche, politische und philosophische Themen. Sein Essay „Angststillstand. Warum die Meinungsfreiheit schwindet“ ist am 15. Oktober bei Goldmann erschienen.

Zur Person

Der Philosoph Richard David Precht hält Aufrüstung für sinnlos und sieht die Meinungsfreiheit bedroht. Zudem erzählt er, was er mit 15 zu DDR-Zeiten im Tierpark erlebte.

Richard David Precht im Interview: „Die Nato ist vielleicht nur ein riesiger Bluff“

Der Philosoph Peter Sloterdijk spricht über die Fehler, die Christian Lindner gemacht hat, J.D. Vance’ Auftritt in München, und er sagt, wen er am 23. Februar wählt.

Peter Sloterdijk: „Die Partei-Pest zerstört die Demokratie genauso wie der Extremismus“

Eine Klägerin und ihre Unterstützer wollen vor dem Bundesverwaltungsgericht prüfen lassen, ob ARD und ZDF ihren Auftrag erfüllen. Dabei soll geklärt werden, ob der Rundfunkbeitrag gerechtfertigt ist.

ÖRR vor Gericht: Muss man den Beitrag zahlen, wenn ARD und ZDF ihren Auftrag verfehlen?

Der Soziologe Wolfgang Engler erklärt die Erfolgsgeschichte der AfD in Ostdeutschland. Und er spricht über sein Leben im Prenzlauer Berg.

Wolfgang Engler über die Menschen im Osten: „Wir haben eine Rechnung mit euch offen“ 

Die Journalistin moderierte Mitte April ein neues Reportageformat in der ARD, das sich kritisch mit Migration befasste. Jetzt fordern Kollegen ihre Entlassung. Eine Antwort an die Canceler.

NDR-Mitarbeiter fordern Rauswurf von Julia Ruhs wegen Migrationsdoku: Das ist autoritär!

Nach außen hin wird die Kritik an dem Umgang mit der „Klar“-Moderatorin Julia Ruhs abgeschmettert, aber eine interne Videokonferenz macht klar, dass es im Sender brodelt.

Exklusiv: Wie der NDR bei einer internen Konferenz den Rauswurf von Julia Ruhs diskutiert

Die frühere ARD-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz polarisiert mit scharfer Kritik an Israels Vorgehen im Gaza-Krieg. Den Begriff Antisemitismus hält sie für „sinnentleert“. Warum?

„Ihre Frage zeigt einen Teil des Problems“: Gabriele Krone-Schmalz über Israelkritik und Antisemitismus

Hans-Eckardt Wenzel ist ein Dichter und Sänger mit politischem Gespür und Mut zum Widerspruch. Ein Gespräch über den Irrsinn der Gegenwart und die Traditionen von 89.

Hans-Eckardt Wenzel zu Israel und der Ukraine - ein Gespräch in Berlin

Der Theaterregisseur Frank Castorf fragt sich, wie man AfD-Wähler ausgrenzen will, ohne Wahlkabinen mit Überwachungskameras auszustatten. Dann sind wir in der DDR plus, sagt er.

Frank Castorf: „Die AfD ist die Rache des Ostens“ – Interview

Der Volksbühnenstar vergangener Tage reüssiert einmal mehr als Stasioffizier. Er ist ein „James Bond der DDR“ in der Kinokomödie „Kundschafter des Friedens 2“. Ein Verhör zum Film.

Henry Hübchen: „Aus deutschen Wohlstandssesseln heraus einen Krieg zu befeuern, ist obszön“

Warum glauben immer weniger Deutsche, dass sie ihre Meinung offen äußern können? Der Philosoph Richard David Precht kämpft dafür, den Debattenraum zu öffnen. Ein Gespräch.

16:9

Politik

Ukraine

Donald Trump

Kultur

China

Robert Habeck

Bürgerrechte

Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

Internationales

Geopolitik

Russland

Präsident Selenskyj geht auf Friedensplan ein und rechtfertigt sich vor seinem Land

Ukraine-Frieden: Selenskyj reagiert auf US-Plan und spricht von „schwerstem Moment“ des Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an die Nation begründet, warum er den umstrittenen US-Friedensplan für die Ukraine nicht rundweg ablehnt. „ Derzeit befinden wir uns in einer der schwierigsten Augenblicke unserer Geschichte“, sagte Selenskyj am Freitagnachmittag.

In einer Ansprache an die Nation erklärt sich der Präsident. 28-Punkte-Friedensplan wird Verhandlungsgrundlage. Selenskyj sieht einen der „schwersten Augenblicke“ für die Ukraine.

Putin bestätigt Erhalt von Ukraine-Plan und zeigt sich verhandlungsbereit

Ukraine-Friedensplan: Jetzt reagiert Putin

Der Kreml hat ein Exemplar des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges erhalten. Das bestätigte Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wladimir-putin">Wladimir Putin</a> zu Beginn einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. „Wir haben diesen Text über die bestehenden Kanäle mit der amerikanischen Regierung erhalten“, sagte Putin. Der Vorschlag könne „als Grundlage für eine endgültige Friedenslösung dienen“.

Der Kreml signalisiert Gesprächsbereitschaft, verweist aber auf offene Details im Ukraine-Friedensplan. Putin macht derweil Kiew und Brüssel für fehlende Fortschritte verantwortlich.

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News

Sanktion

„Verhängnisvoll naiv“: Warum Otto Grotewohls Sekretärin vor 70 Jahren unter dem Fallbeil hingerichtet wurde

Vor 70 Jahren hingerichtet: Die wahre Geschichte von Otto Grotewohls „naiver“ Berliner Sekretärin

Es ist 2.55 Uhr, als einer Frau in der Untersuchungshaftanstalt I <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/dresden">in Dresden</a> die Hände gefesselt werden. Sie hat die Stunden zuvor in ihrer Zelle mit Schreiben und Rauchen verbracht, sich „ruhig verhalten“ und „keinerlei Schwierigkeiten“ bereitet. Nun werden der Frau aus Berlin die Nackenhaare kurz geschnitten.

Elli Barczatis hatte nicht einmal einen Verteidiger: Die Chefsekretärin von Ministerpräsident Grotewohl wurde Opfer einer tragischen Liebesgeschichte und eines geheimen Prozesses.

Berlin

Der Sprechsaal in der Marienstraße 26 füllt sich am Freitagabend bis auf den letzten Platz. Andrew Lowenthal, Direktor von liber-net, beginnt seinen Vortrag. Auf der Leinwand präsentiert er eine umfangreiche Datenbank mit Förderungen der Bundesregierung: Millionenbeträge flossen demnach an Nichtregierungsorganisationen, Think Tanks und Projekte gegen „Desinformation“. Lowenthal bezeichnet dieses Geflecht als „Zensurnetzwerk“, das gezielt Meinungsvielfalt einschränke.

Wer bestimmt den digitalen Diskurs? Eine Untersuchung zeigt, wie staatlich finanzierte NGOs die Online-Debatte in Deutschland steuern – und warum das die Meinungsfreiheit gefährdet.

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