Die Vorstellung, der Westen könne die Regeln für die ganze Welt festlegen, hält der Philosoph und einstige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin für unrealistisch. Genau wie die Rückeroberung der Krim. Er fürchtet aber, wir könnten wieder in einem Kalten Krieg aufwachen, nur dass der Eiserne Vorhang diesmal durch die Ost-Ukraine geht. Das Interview mit ihm fand fernmündlich statt.

Berliner Zeitung: Herr Nida-Rümelin, „Perspektiven nach dem Ukraine-Krieg“ ist der Titel des von Ihnen herausgegebenen Sammelbands. Wie aber soll dieser Krieg enden?

Dieter Nuhr ist einer der populärsten Comedians. Und doch erntet er immer wieder Kritik. Wir haben mit ihm übers Gendern, Politik und das Reisen gesprochen. Ein Interview.

Dieter Nuhr: „Cancel Culture funktioniert“

Wer Russlands Taktik verstehen will, muss Wladimir Putin verstehen. Und es ist so: Der russische Präsident hat sich von der Realität weitgehend entkoppelt.

Wladimir Putin agiert zwangsneurotisch und will vor allem eines: nicht wie Gaddafi enden

Die Slawistin und Humboldt-Professorin über die koloniale Brille im deutschen Ukraine-Diskurs und die Illusionen, denen sich der Westen hingegeben hat.

Gwendolyn Sasse: „Es sprechen zu viele über die Ukraine, die keine Ahnung haben“

Nach dem ukrainischen Anschlag auf der Krim-Brücke haben Russlands Raketen ukrainische Städte getroffen. Wie schlimm sind die Verluste? Und wie geht es jetzt weiter?

Putins Akt der Verzweiflung: Wie Russland in ukrainischen Städten Kriegsverbrechen verübt

Julian Nida-Rümelin, geboren 1958 in München,&nbsp; war Kulturstaatsminister im ersten Kabinett von Gerhard Schröder und bis 2020&nbsp;Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist Mitglied des Deutschen Ethikrats.

Julian Nida-Rümelin

Michailo Podoljak ist seit 2020 Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi. Wir haben mit ihm über die aktuelle militärische Situation in der Ukraine gesprochen.

Selenskyis Berater Michailo Podoljak im Interview: Dieser Winter wird den Krieg entscheiden

Sollte der Westen jetzt in Friedensverhandlungen treten? Russland ist nicht daran interessiert. Deswegen muss die Ukraine militärisch unterstützt werden. Ein Pro und Contra.

Frieden schaffen mit Waffen? Im Falle der Ukraine gibt es keinen anderen Weg

Gegner und Unterstützer von Waffenlieferungen an die Ukraine gehen sich immer härter an. Dabei macht Meinungspluralismus unsere Demokratie aus – was Russland nicht hat.

Bellizisten gegen Scheinpazifisten: Die Diskussion um den Ukraine-Krieg droht uns zu spalten

Für Wladimir Putin sieht es schlechter aus. Doch das muss nicht unbedingt gut für den Westen sein. Denn noch Radikalere wittern ihre Chance.

Wladimir Putin und der Abzug aus Cherson: Jetzt könnten noch Radikalere übernehmen

Auf der „3. Berliner Begegnung“ in der Akademie der Künste hielt unser Gastautor eine Rede zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Seine Rede als Gastbeitrag.

Ingo Schulze zum Ukraine-Krieg: „Frieden schließt man mit Feinden“

Die Schriftstellerin Svetlana Lavochkina antwortet auf Ingo Schulze und auf die mit blechernen Friedenszeichen rasselnden Intellektuellen.

Antwort auf Ingo Schulze: Eine Übersetzung des Krieges aus dem Ukrainischen ins Deutsche

Die Ukrainer haben mit der Befreiung von Cherson einen wichtigen Sieg errungen. Die Zeichen verdichten sich, dass die USA den Krieg einfrieren wollen. Und was will Putin?

Wollen die USA und Joe Biden Friedensverhandlungen? Die Erwartungen an Selenskyj wachsen

Der US-Geheimdienst habe sich mit dem russischen Auslandsgeheimdienst getroffen und beschlossen, keine Atomwaffen einzusetzen. Doch es ist nicht das Ende des Konflikts. Eine Analyse.

Russland und USA sollen sich geeinigt haben, keine Atomwaffen zu verwenden

Der Krieg in der Ukraine ist nicht der erste in Europa. Durch Umbrüche entstehen Konflikte und jetzt müssen wir einen Weg finden, im Krieg den Frieden vorzubereiten. Ein Gastbeitrag.

Michael Brie: „Wir wähnten uns im Frieden und lebten umgeben von Kriegen“

Während sich die postsowjetischen Republiken modernisieren, schaut Putins Russland nur in die Vergangenheit. Putins Ende wird aber keine Lösung der Probleme bringen. Eine Analyse.

Was kommt nach Wladimir Putin? Europa darf sich auf dunkle Stunden gefasst machen

Dieser Winter wird auf mehrfache Weise über den weiteren Verlauf des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine entscheiden. Eine Analyse.

Was sind Wladimir Putins Pläne für den Winter? Ein Szenario

Russlands Ukraine-Krieg: Alles spricht dafür, dass die Kampfeshandlungen im Winter nicht so intensiv ausfallen wie befürchtet. Zugleich will Russland iranische Drohnen produzieren.

„Washington Post“: Wladimir Putin will noch mehr iranische Kamikaze-Drohnen

Warum nur noch zwanzig Prozent der Menschen in einem freien Land leben, erklärt der Präsident des Freedom House Michael J. Abramowitz.

Michael Abramowitz: „Wir stecken mitten in einer Demokratie-Rezession“

Wladimir Putin hat sich mit Beratern getroffen und über die Risiken eines atomaren Weltkriegs gesprochen. Wie groß ist die Gefahr? Eine Analyse.

Wladimir Putin und der Atomknopf: Wie groß ist aktuell die Gefahr?

Die Verbraucherzentrale warnt vor neuen Betrugsmaschen. Cyber-Kriminelle haben es aktuell besonders auf Bankkunden abgesehen.

Bitcoin, Postbank, ING: Mit diesen Maschen greifen Betrüger Daten ab

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich mit russischen Menschenrechtsexperten getroffen. Dabei ging es allein um Propaganda für sich und gegen den Westen. Ein Kommentar.

Hobbyhistoriker Wladimir Putin: Er will für Ukrainer eine Art Nürnberger Prozess

Julian Nida-Rümelin, Matthias Kumm, Erich Vad, Albrecht von Müller,&nbsp;Werner Weidenfeld, Antje Vollmer:&nbsp;„Perspektiven nach dem Ukrainekrieg. Europa auf dem Weg zu einer neuen Friedensordnung?“, Herder Verlag 2022, 144 S.,&nbsp; 16 Euro.

Das Buch

Nida-Rümelin: Dass Russland Nord Stream zerstört hat, ist ein Verschwörungsmythos

Der Philosoph und frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin sorgt sich um die Demokratie. Seiner Meinung nach leidet die Urteilskraft in dieser Krise.

16:9

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Selenskyj gerät ins Abseits, Trump und Putin drücken aufs Tempo

Selenskyj soll kein Teil der Lösung sein - Trump und Putin preschen vor

Er habe nicht die Karten, wurde dem ukrainischen Präsidenten schon im Februar dieses Jahres unmissverständlich mitgeteilt. Auf den Eklat im Weißen Haus, als US-Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/donald-trump">Donald Trump</a> seinem Gegenüber Wolodymyr Selenskyj deutlich machte, dass er keinen endlosen Krieg in der Ukraine dulde, reagierten die Europäer schockiert. Ein Dammbruch sei das gewesen, die transatlantische Achse stehe kurz vor dem Ende, geopolitische Endzeitstimmung im Westen. Dabei könnten die kommenden Wochen die stolzen, aber auch arroganten Westeuropäer noch weitaus stärker schocken als das verbale Scharmützel im Oval Office.

Hinter den Kulissen der Ukraine-Verhandlungen wächst der Druck auf Selenskyj. Korruptionskrise, Machtkampf, internationale Kritik. Wird der Präsident aus den Gesprächen gedrängt?

Geopolitik

Donald Trump

Präsident Selenskyj geht auf Friedensplan ein und rechtfertigt sich vor seinem Land

Ukraine-Frieden: Selenskyj reagiert auf US-Plan und spricht von „schwerstem Moment“ des Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an die Nation begründet, warum er den umstrittenen US-Friedensplan für die Ukraine nicht rundweg ablehnt. „ Derzeit befinden wir uns in einer der schwierigsten Augenblicke unserer Geschichte“, sagte Selenskyj am Freitagnachmittag.

In einer Ansprache an die Nation erklärt sich der Präsident. 28-Punkte-Friedensplan wird Verhandlungsgrundlage. Selenskyj sieht einen der „schwersten Augenblicke“ für die Ukraine.

Putin bestätigt Erhalt von Ukraine-Plan und zeigt sich verhandlungsbereit

Ukraine-Friedensplan: Jetzt reagiert Putin

Der Kreml hat ein Exemplar des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges erhalten. Das bestätigte Präsident <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/wladimir-putin">Wladimir Putin</a> zu Beginn einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates. „Wir haben diesen Text über die bestehenden Kanäle mit der amerikanischen Regierung erhalten“, sagte Putin. Der Vorschlag könne „als Grundlage für eine endgültige Friedenslösung dienen“.

Der Kreml signalisiert Gesprächsbereitschaft, verweist aber auf offene Details im Ukraine-Friedensplan. Putin macht derweil Kiew und Brüssel für fehlende Fortschritte verantwortlich.

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News

Sanktion

„Verhängnisvoll naiv“: Warum Otto Grotewohls Sekretärin vor 70 Jahren unter dem Fallbeil hingerichtet wurde

Vor 70 Jahren hingerichtet: Die wahre Geschichte von Otto Grotewohls „naiver“ Berliner Sekretärin

Es ist 2.55 Uhr, als einer Frau in der Untersuchungshaftanstalt I <a href="https://www.berliner-zeitung.de/topics/dresden">in Dresden</a> die Hände gefesselt werden. Sie hat die Stunden zuvor in ihrer Zelle mit Schreiben und Rauchen verbracht, sich „ruhig verhalten“ und „keinerlei Schwierigkeiten“ bereitet. Nun werden der Frau aus Berlin die Nackenhaare kurz geschnitten.

Elli Barczatis hatte nicht einmal einen Verteidiger: Die Chefsekretärin von Ministerpräsident Grotewohl wurde Opfer einer tragischen Liebesgeschichte und eines geheimen Prozesses.

Berlin

Der Sprechsaal in der Marienstraße 26 füllt sich am Freitagabend bis auf den letzten Platz. Andrew Lowenthal, Direktor von liber-net, beginnt seinen Vortrag. Auf der Leinwand präsentiert er eine umfangreiche Datenbank mit Förderungen der Bundesregierung: Millionenbeträge flossen demnach an Nichtregierungsorganisationen, Think Tanks und Projekte gegen „Desinformation“. Lowenthal bezeichnet dieses Geflecht als „Zensurnetzwerk“, das gezielt Meinungsvielfalt einschränke.

Wer bestimmt den digitalen Diskurs? Eine Untersuchung zeigt, wie staatlich finanzierte NGOs die Online-Debatte in Deutschland steuern – und warum das die Meinungsfreiheit gefährdet.

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