Theater

Denkmalsturz in Dresden: War der Theaterstar Erich Ponto ein Kollaborateur der Nazis?

Dresden verdankt seinem berühmtesten Schauspieler und Intendanten viel. Aber offenbar hat Erich Ponto sein Gesicht auch für Goebbels-Hetzfilme hingehalten. Was nun?

Erich Ponto im Jahr 1943
Erich Ponto im Jahr 1943akg-images/picture-alliance

Der langjährige Schauspieler und Generalintendant des Dresdner Staatstheaters Erich Ponto – geboren 1884 in Lübeck; gestorben 1957 in Stuttgart – hat als Theaterstar die Stadt an der Elbe geprägt. Porträts in Öl und Bronze schmücken das Staatsschauspiel. Sein Wirken wurde auch national gewürdigt, indem er 1954 als einer der ersten im Lande das Bundesverdienstkreuz bekam. Dass er zuvor auf der „Gottbegnadeten-Liste“ von Joseph Goebbels stand, schien kein Ausschlusskriterium zu sein.

Auch nach dem Ende der DDR blieb Ponto fest und unbescholten in Erinnerung, 1990 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt, es gibt seit 1991 eine Erich-Ponto-Straße und junge Schauspieler aus dem Ensemble bekommen seit 1999 einen Erich-Ponto-Gipskopf in die Hand gedrückt, wenn sie mit dem Erich-Ponto-Nachwuchspreis ausgezeichnet werden.

Berliner Zeitung

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