Filmfestival

Berlinale-Leiterin fürchtet Absagen wegen polarisierter Gaza-Debatte in Deutschland

Die Künstler fürchteten, dass ihnen Kritik an Israel als Antisemitismus ausgelegt werden könnte, sagt Tricia Tuttle, die neue Leiterin der Berlinale.

Tricia Tuttle hat im Mai die Leitung der Berlinale übernommen.
Tricia Tuttle hat im Mai die Leitung der Berlinale übernommen.Markus Waechter/Berliner Zeitung

Tricia Tuttle, die neue Leiterin der Berlinale, äußerte im britischen Guardian ihre Besorgnis, dass die polarisierte Debatte über Gaza in Deutschland Filmschaffende dazu bringen könnte, das Festival zu meiden. Sie höre das oft von internationalen Künstlern. „Ich kann nicht so tun, als gäbe es das nicht“, so Tuttle. Namen wollte sie nicht nennen.

Die Künstler fürchteten, dass Kritik an Israels Kriegsführung in Gaza ihnen als Antisemitismus ausgelegt werden könne. Sie fragten sich, ob sie Sympathie oder Empathie für die Opfer in Gaza ausdrücken dürften, und ob sie, wenn sie das eine sagen, auch das andere erwähnen müssen. Also Kritik an Israel nur bei gleichzeitiger Erwähnung des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober. „Die Menschen sind wirklich unsicher“, so Tricia Tuttle.

Berliner Zeitung

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