Kommt ein Palästinenser aus Gaza zum Arzt und sagt: „Herr Doktor, ich bin mit meiner Einheit durch den Zaun! Wir haben Israelis getötet, bis mir die Lust verging. Was soll ich tun?“ Sagt der Arzt: „Sie könnten natürlich einfach damit aufhören, aber raten würde ich es Ihnen nicht.“ Wenn Sie jetzt, liebe Leserinnen und Leser, angewidert von dieser Geschmacklosigkeit, die vorgibt, ein Witz zu sein, sich fragen, wie zur Hölle sie es in eine Zeitung geschafft hat, dann ist Ihre Reaktion nichts anderes als absolut richtig. Seien Sie versichert, der Autor dieser Zeilen empfindet da mit Ihnen. Und dennoch stehen sie da. Sie haben sich nicht verlesen.
Diese Zeilen sind ein Test. Viel eher ein einfaches Mittel, ein – zugegeben nicht sonderlich eleganter – Trick, den jeder Palästinenser in Deutschland kennt. Kennen muss. Wenn sie einmal mit einem gesprochen haben, ist es Ihnen vielleicht schon aufgefallen, wie irgendwann der Satz gefallen ist: „Stellen Sie sich mal vor, das würde man über einen Israeli sagen!“ Oder „… mit Juden machen“. Es wird eine Situation gewesen sein, in der die Person versucht hat, die deutsche Blindheit gegenüber seinem eigenen oder dem Leid seiner Leute zu schildern. Wissen Sie, warum sie das tun? Ich kann es Ihnen erklären.

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