Dass der scheidende Kultursenator von der Linke, Klaus Lederer, die Volksbühne in Helmut-Kohl-Bühne am Rosa-Luxemburg-Platz umbenennt, war ein Aprilscherz. Dass aber der Name des Altkanzlers von der CDU demnächst im Berliner Straßenbild vorkommen wird, ist es nicht. In dem am Montag veröffentlichten Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD ist es festgelegt: „Wir nehmen Gespräche mit den Bezirken auf mit dem Ziel, eine repräsentative Straße bzw. einen Platz nach Helmut Kohl zu benennen.“
Die CDU hat lange auf diesen Moment gewartet, den aus ihren Reihen kommenden Helmut Kohl auf diese Weise in der deutschen Hauptstadt zu ehren. Seit dem Tod des Altkanzlers aber hatte sie bis jetzt keine Chance, da sie nicht in der Regierung vertreten war. Nun wird die erste Gelegenheit genutzt.
In Deutschland gibt es bereits einige Dr.-Helmut-Kohl-Straßen, in Mannheim etwa, in Saarlouis, aber auch in Erfurt. In seiner Heimatstadt Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz, war die Benennung einer Straße nach Helmut Kohl zunächst an Protesten gescheitert. 2021 wurde entschieden, dass er diese Ehrung doch bekommt, allerdings muss die Straße, die nach ihm benannt werden soll, erst noch gebaut werden.
Protest gegen Helmut-Kohl-Straße in Dessau: Blühende Landschaften sind nicht gekommen
Auch in Dessau-Roßlau heißt seit ein paar Jahren eine Straße nach Helmut Kohl, auch dagegen hatte sich 2018 Protest gerührt: „Die blühenden Landschaften sind nicht gekommen – nur in Form von Unkrautwüsten und Industriebrachen. Was anderes ist nicht bei rausgekommen. Deswegen halten wir von Kohl nichts und schon gar nichts von einer Straße, die so dann heißt“, sagte ein Anwohner damals dem Deutschlandfunk.

